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Künstlerin des Monats: Luna Stender

Luna Stender ist Künstlerin des Monats. Mit ihren poppigen Arbeiten hat sie überzeugt und startet gerade voll durch. Hallo Luna, schön, dass du Zeit gefunden hast. Erich hat mir schon erzählt, dass du die Künstlerin des Monats geworden bist und dann plötzlich über Nacht unglaublich viele Arbeiten verkauft hast. Wie war das für dich?

Ja, das war total krass, ich war auch ein bisschen überrumpelt von der 
Nachricht – ich habe mich natürlich mega gefreut, aber das war dann echt 
ziemlich krass, da haben sich dann ganz viele Leute gemeldet, plötzlich 
und bei Instagram kamen ganz viele Anfragen. 
Es gab auf einmal so viele Verkäufe. Ich habe mich total gefreut und
dann war aber auch schnell klar, schnell versenden, schnell einpacken 
und dass da jetzt bloß nicht schiefgeht, also das war schon echt die 
letzten Tage bis heute noch viel zu tun.
Das war schon echt stressig – positiver Stress! 

Das klingt großartig. Magst du dich vielleicht einmal kurz vorstellen?

Ich studiere seit Oktober 22 Malerei und Grafik  an der HBK in Essen.
Die Uni ist aufgeteilt auf Essen und Wuppertal und bin dem entsprechen öfter in Wuppertal, weil wir dort auch unsere Ateliers haben.
Ich habe davor Kunstgeschichte und Archäologie  studiert in Bochum, aber irgendwann fiel mir auf,  dass ich damit später eigentlich nichts machen 
möchte.  Die Kunst begleitet mich schon immer –  meine Mama ist auch sehr kreativ und ich habe schon als Kind super viel gemalt.

Immer wenn es geregnet hat, hat meine Mutter die Malsachen ausgepackt und wir haben 
gemeinsam gemalt. Dann habe ich mich bei der HBK in Essen beworben und wurde auch direkt genommen.

Wie würdest du deine Kunst beschreiben?

Meine Kunst würde ich als Pop-art bezeichnen, sehr vielseitig und auch 
mit verschiedenen Techniken. Ich schränke mich nicht ein und mische viel 
innerhalb der Bilder. Und was auch ganz präsent ist: Edding. Ich liebe es mit Edding zu malen und das zieht sich auch sehr durch.

Wie baust du deine Arbeiten auf?

Ich habe erst die Basis von einem Bild, ein bestimmtes Motiv z. B. eine 
Comicfigur und darüber arbeite ich dann mit Schriften und das was mir in 
den Moment einfällt – es ist meistens nicht längerfristig geplant 
sondern alles sehr spontan. Ich mache keine Skizzen oder verschwende zu viele 
Gedanken an ein bestimmtes Thema.

Diese Einflüsse, die du genannt hast, Pop-Art; Comic - kam das erst während dem Studium?

Nein, das begleitet mich schon seit 2017/2018.
Ich liebe Disney, ich habe eine Riesen-Verbindung dazu. Am Anfang waren 
das so die Mickymäuse, aber dann kam auch immer noch mehr dazu, also das 
ist jetzt nicht erst seit dem Studium so gekommen. Ich muss dazu auch 
sagen, die Dozenten im Studium regen mich auch immer an, andere Sachen
mal auszuprobieren.
Die versuchen mich da auch etwas aus der Reserve zu locken

Machst du das dann auch, oder hast du da keine Lust drauf?

Am Anfang fand ich es schwer, aber habe gemerkt, dass ich es gebraucht 
habe, dass mir jemand sagt; mach doch mal was anderes.

Dann habe ich zum Beispiel das Bild „Ibuprofen“ gemalt. Da hab ich meinem 
Dozenten am Ende auch gesagt, dass ich sehr dankbar bin, dass er mich darauf gebracht hat,  mal was anderes zu machen. Ich habe zu der Zeit wirklich nicht nach links  und rechts geschaut, wenn man das so sagen 
kann.

Du hast eine Verbindung zu Disney -dann kennst du sicher alle Filme?

Ja auf jeden Fall, die Liebe zu Disney kommt von  meiner Mama, wir haben zusammen alles  angesehen und waren zusammen im Disneyland.  Das ist bei mir hängengeblieben und ich fühle  mich einfach gut, wenn ich Disney und  Comicsachen male.

Du arbeitest auch mit Schrift. Durch die comicartigen Elemente ist es ja einerseits ein Bild erhält, aber durch die Schrift auch einen Comic Charakter. Hast du bestimmte Themen, die du da aufnimmst?

Wenn ich die Basis male z. B. eine Frau, dann frage ich mich schon: Was hat 
eine Frau mit Weiblichkeit zu tun, mit Feminismus, mit Frau sein und dann 
kommen mir einfach ganz viele Themen in den   Kopf. Oft Sachen, die mich selbst beschäftigen.  Aber meist Situationen, Schriften, Schriftarten, 
Logos, die mir genau in der Situation in den Kopf kommen.

Machst du auch Zeichnungen?

Ich zeichne auch, viel Architekturzeichnungen z. B. aus meiner Heimat. Aber 
richtig zeichnen, was meinen Stil betrifft eher nicht so. Ich brauche die Farbe und die Leinwand.

Deine Arbeiten sind ja teilweise Collagenartig weil da auch viel passiert. Erarbeitest du dir dann im Vorhinein eine Collage und schneidest evtl. auch Sachen aus oder passiert das spontan auf der Leinwand?

Es kommt darauf an. Ich plane nie richtig vor, aber natürlich suche ich auch manchmal im Internet nach Sachen, die passen würden und suche mir Inspirationen.

Bei den bunten Bildern versuche ich immer alles voll zubekommen, wie ein 
Wimmelbild. Ich mag das sehr gerne und muss sagen: Ich stehe nicht so 
auf Landschaftsmalerei, wo ich auf einen Blick direkt alles erkennen kann, ich brauche das eher vielseitiger.

Ist auf jeden Fall ein schönes Konzept, die ganzen Einfälle direkt festzuhalten!

Danke schön!
Es ist auch auf eine Art wie ein Tagebuch.

Wie bist du zu Studierenden Kunstmarkt gekommen?

Ich glaube, ich bin seit November 2022 dabei und durch einen Künstlerkollegen 
darauf gekommen.
Ich fand das ganz spannend, weil ich bis jetzt ganz selten die Chance 
hatte meine Kunst auf einer Seite zu verkaufen, weil die Provisionen 
manchmal so extrem hoch waren.

Erich hat mir dann alles erklärt und dann habe ich mich angemeldet.

Wie waren deine Erfahrungen?

Total spannend, als die ersten Sachen gepostet wurden, kamen auch direkt 
die ersten Verkäufe. Bei meinem ersten Verkauf habe ich wirklich fast geweint, das war ein ganz extremer Moment der mich auch sehr geprägt hat


– Auf einmal ist da jemand fremdes, der meine   Arbeit kaufen möchte, das 
ist auch was total Persönliches. Und ja klar, die ersten Verpackungen bauen war   etwas stressig, aber mittlerweile hab ich das raus. Ich habe mich auch mit einem 
Fahrradhändler organisiert, dass ich von  ihm Kartons haben kann.

Wer inspiriert dich?

Andy Warhol, Keith Haring und ein ganz bestimmter Künstler aus Bielefeld: Heiner Meyer.

Er macht auch viel mit Marken, ich kenne ihn auch persönlich und fand es total toll sich mit ihm auszutauschen. Ich habe ihn auf der Art Cologne getroffen, 2019 und er hat mir auch erzählt, wie das mit den Marken läuft, weil es gibt ja immer das Problem, dass man gerade bei Disney nicht so wirklich weiß, ob man die Marken jetzt so nutzen darf oder ob man rechtliche Probleme bekommen könnte. Da hat er mir einen ziemlich guten Tipp gegeben, dass wenn man keine hohen Auflagen oder Drucke davon macht, dann wäre es kein Problem. Aber dadurch, dass ich ein Unikat erstelle, fällt das unter künstlerische Freiheit.

Das ist ja wirklich ein wichtiger Punkt, dass man da keine rechtlichen Sachen falsch macht. Du hast ja auch einige goldenen Figuren, die Disney bezogen sind. Für mich hat das etwas von veredeln, aber auch eine Reduktion, weg von den schillernden Disney Farben.

Für mich ist das ganz klar, dass Disneyfilme sehr nahbar sind durch ihre Farben. Durch die Vergoldung bekommt sie einen höheren Wert, das war mir sehr wichtig darzustellen.
Die Inspiration dafür kam auch von Heiner Meyer, da er diese aus Münzen gegossen hat. Ich habe die dann auch teilweise original abgezeichnet.

Arbeitest oft nach Vorlagen?

Die Inspiration suche ich mir, eine Mickeymouse könnte ich mittlerweile auch aus dem Kopf malen. Aber durch das Abwandeln erhält das am Ende wieder eine persönliche Konnotation.

Ist es dir wichtig, dass die Abwandlungen der Figuren sehr präsent sind in den Köpfen? Eine Mickymaus kennt man ja sehr deutlich.

Eigene Comic Figuren mache ich eher weniger, aber z. B. die Frauenbilder sind schon direkt aus meinem Kopf. Mittlerweile suche ich mir aber auch Figuren, die eher die ältere Generation kennt und sich daran erinnert.

So wie die Mumin Figur!

Ja genau! Die findet viel Anklang bei einer          älteren Generation.

Wie sieht dein Atelier aus?

Ich hatte bis jetzt 3 Ateliers und die waren immer total voll gestellt. Ich brauche viele Dinge und Inspirationen um mich – Teppiche…Mickymouselampen. Ich möchte etwas um mich herum haben!

Das passt ja auch wirklich zu deinen Arbeiten! Und zu dir. Vielen Dank für den ausführlichen Einblick in deine Arbeiten und deine Arbeitsweisen! Wir sind gespannt, welche Figuren wir noch alle bei dir finden werden.

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