
Künstlerin des Monats: Luna Stender
Luna Stender ist Künstlerin des Monats und überzeugt mit poppigen und farbenfrohen Arbeiten…
Die letzten 3 Jahre waren jetzt leider wegen Corona nur online und ich hatte nicht so viel mit meiner Klasse zu tun, notdürftige Treffen über Zoom fanden statt, aber Klassentreffen in der Kunst sind sowieso immer sehr besonders, alle haben ihren eigenen Flow und wenn du das dann über Zoom machst wird das noch mal schwieriger. Wir waren jetzt die letzten Jahre sehr auf uns alleine gestellt. Dennoch habe ich einige wichtige Sachen gelernt.
Ja, ich bin auch schon sehr gespannt, bis jetzt war ja alles eher sehr abstrakt und hatte noch nicht so viel mit Schule zu tun.
Ich empfand das Studium an sich als sehr hilfreich, denn man lernt irgendwie dieses “Standing“ als Künstler. Gerade am Anfang war ich sehr überfordert, aber habe jetzt durch die Zeit gelernt meine eigene Meinung zu haben und Sachen zu bewerten. Ich merke das auch richtig, wenn ich durch Instagram scrolle und so diese ganze Medienflut habe, dass ich trotzdem eine Position habe, die ich ohne dieses Studium wahrscheinlich nicht so ausgeprägt hätte.
Vor dem Studium und zu Beginn des Studiums habe ich noch sehr viel gemalt, kleinformatig. Bin dann aber umgeschwungen zur Fotografie, habe viel überlagerte Fotografie gemacht. Das bedeutet, dass die Fotos sehr arrangiert waren, fast wie ein Bühnenbild und das Foto wurde dann als finales Festhalten ausgewählt. Das war dann sozusagen ein Mischen aus allem Möglichen, wobei ich auch immer sehr nach dem Medium vorgehe, je nach Idee kommt das Medium dann dazu und ich bewege mich zwischen Zeichnung, Fotografie und Skulptur.
In letzter Zeit habe ich ganz viel mit digitaler Malerei gearbeitet, es war ja sowieso alles digital und ich habe recht viel am iPad gearbeitet, dann hat sich das ganz gut angeboten auch digital da einzusteigen.
Ich wollte es eigentlich nur mal ausprobieren, es war dann aber wirklich angenehm und es gibt so eine große Bandbreite an Farben und Pinsel.
In letzter Zeit war meine Arbeit dann eher kleinformatiger, oder eben das Digitale, was ich dann als Auflage verkauft, habe eben, weil ich gerade für meine Masterarbeit auch sehr viel zu tun habe – ich habe einen 16 Quadratmeter großen Raum gebaut für eine Installation. Das hat einfach sehr viel Schwere gehabt und war sehr ernst, deshalb habe ich versucht mit den digitalen Arbeiten ein wenig einen Ausgleich zu finden.
Ja klar, der Titel der Arbeit ist „Ecosystem“ – mein zweites Fach ist übrigens Bio – und ich habe im Verlauf des Biostudiums natürlich immer mal wieder mit den Grundprinzipien eines Ökosystems hantiert und ich find die Idee spannend, die Balance zwischen Umwelt und Leben, also dieses Geben und Nehmen, was ja nicht nur in der Biologie ein System ist, sondern einfach grundsätzlich ein sehr spannendes und verletzliches Thema ist. Sobald irgendwas Kleines verändert wird, kippt das ganze und der Mensch kippt da ja sehr gerne mal das ein oder andere. Ich baue praktisch ein eigenes kleines Ökosystem, es sieht aus wie ein großes Terrarium und die Bewohner dieses Systems sollen dann in einer Performance interagieren. Die Teilnehmer bekommen dann von mir einen Anzug, der die natürliche Bewegung einschränkt, z. B. mit Blockaden an den Gelenken und somit müssen sie sich an die neue Umgebung anpassen.
Ich beschäftige mich gerne mit Gesichtszügen und Porträts, gerade viele spannende Menschen aus meinem Umfeld inspirieren mich zu meinen Arbeiten. Es dreht sich alles um den Menschen, Mensch als Abstraktion.
Genau. Da läuft dann alles über die Auflagenzahl, ich lege eine bestimmte Anzahl an Auflagen fest und notiere dies dann auch im Echtheitszertifikat für die Käufer.
Ja, definitiv gehört das zu den Sachen, die ich gelernt habe an der ABK, weil ich auch schon festgestellt habe, dass die Meinung der Professoren variiert. Eine Professorin fand etwa eine Arbeit ganz toll, dann habe ich sie weiter ausgeführt und sie hielt es nicht für mehr toll, dann kam die Presse und hat darüber berichtet und dann empfand sie es als wieder fantastisch.
Ich hatte es bei Maria gesehen, sie war ja Studentin des Monats November und sie hat das auf Instagram gepostet und dann sind echt einige von unserer Uni nachgezogen.
Genau! Ich musste mich tatsächlich etwas an die eigene Nase fassen, denn am Anfang habe ich die Sachen einfach nur reingestellt, ohne große Mühen zu Titel und Beschreibungen und das lief dann irgendwie nicht so gut, ich war auch schon kurz davor wieder aufzuhören…
Genau! Und ich wurde wieder motiviert und habe gedacht, jetzt komm, gebe ich mir noch mal Mühe und habe dann alles mal mit Beschreibung und mit Bildern im Raum hochgeladen und plötzlich ist das so durch die Decke geschossen und dachte mir: Da war ich jetzt wirklich selber Schuld. Ich kann nur sagen, ich habe mitgenommen, dass es wirklich jedem das eigene Ding ist, wie viel Zeit man da rein steckt, aber es lohnt sich definitiv.
Ich finde es auch schön, dass ich mit dem Studierenden Kunstmarkt die Erfahrung machen konnte, wie es tatsächlich auf dem Kunstmarkt läuft und auch sich mit der Frage beschäftigen, wie vermarktet man sich, was sagt man zu seinen Werken – dann auch in real live.
Luna Stender ist Künstlerin des Monats und überzeugt mit poppigen und farbenfrohen Arbeiten…
Lukas zeigt mir noch einige seiner aktuellsten Arbeiten. Überall im Atelier hängen kleine Zeichnungen, Gedichte, Witze. Um eine große Arbeit zu zeigen, steigt er auf eine Leiter. Er vereint Illustration, Comic und Malerei spielend. Seine Arbeit zeigt manchmal unbequeme Momente und bringt eine besondere Art von Wärme hinein…
Seit letztem Jahr organisieren wir regelmäßig Kunstausstellungen vor Ort und holen so unser Konzept aus der virtuellen Welt in die reale Welt. Wir bringen Kunststudierende aus allen Teilen Deutschlands und dieses Jahr sogar Europa zusammen und ermöglichen…